Frühling 2023
Erneut heißt es hier: Endlich!
Die Temperaturen steigen, wenn auch nach unserem Geschmack zu langsam und immer wieder mit eisigen und stürmischen Unterbrechungen, aber die Bienen sind bestens über den Winter gekommen, haben noch ausreichend Futtervorräte und starten nun ihre Volksentwicklung, indem die Königinnen vermehrt ins Brutgeschäft einsteigen.
Ab jetzt geht es ruck-zuck, die Populationskurve geht stetig nach oben, die Königinnen legen wieder vermehrt Eier, die steigende Zahl Bienen versorgt die entsprechend steigende Menge an Brut.
Angepasst an die Trachtverhältnisse geschieht das Füttern erst mit Pollen, der wichtiges Eiweiß für Wachstum liefert, mit zunehmenden Temperaturen und beständigen Gradzahlen über 10°C ab April kommt auch Nektar von der Obstblüte hinzu: Zucker, der ausschließliche Energielieferant der Honigbienen.
Schon seit Ende Februar werden Pollen von Schneeglöckchen, Hasel, Gänseblümchen und Krokus eingetragen, jetzt kommen nördlich von Berlin auch die Weide, Schlehe, Kornelkirsche, uvm.
Wer ein Bienchen mit Pollenhöschen sieht und sich fragt, was es wohl gesammelt hat, kann sich anhand der Farbe hier Hinweise holen: Pollenfarben
Ein Blick ins Volk zeigt nun hoffentlich schöne, legende Königinnen (manchmal auf ihrem Rückenpanzer entsprechend des Geburtsjahres farbig markiert, wie diese hier aus 2021, aber immer erkennbar an ihrem auffällig langen Hinterleib), verdeckelte Brutzellen (darüber) und eingelagerten, bunten Pollen.
Wir freuen uns auf das frisch gestartete Bienenjahr und den Austausch mit Euch!
Herbst 2022
Der Herbst lässt grüßen!
Die Arbeiten an den Bienen sollte eigentlich abgeschlossen sein, doch sind die Völker aufgrund der (zu) warmen Temperaturen noch erschreckend aktiv. Diese "zweiten Frühlinge" im Herbst führen dazu, dass die wohlverdiente Winterruhe nicht eintreten kann.
Die Bienen fahren ihre Systeme bei Temperaturen von über 10 Grad nicht runter, haben Hunger und Durst, fliegen aus, suchen Nektar und Pollen, der aber kaum noch zu finden ist (von den paar ebenfalls verwirrten Bäumen und Sträuchern mal abgesehen) und sie holen Wasser. Sie verbrauchen also viel mehr Energie als in dieser Jahreszeit üblich.
Als Folge muss ein Imker ggf. nachfüttern, weil sie ihr für den Winter eingelagertes Futter, das bis Februar reichen muss, schneller verbrauchen.
Tatsächlich, das liegt nahe, kann und sollte das nach der Einwinterung der Völker nur im Notfall und dann vorzugsweise mit dem eigenen Honig geschehen. Das mindert zwar die Erträge für die Menschen, nur der eigene Honig ist aber sicher, d.h. nicht mit Faulbrut-Sporen belastet.
Die Bienen können ihn am einfachsten aufnehmen, einlagern und verwerten, ohne weiter unnötig Energie aufzubringen.
Sommer 2022
Es summt!
Ein paar beständig warme Tage und auch Nächte über 10 Grad lassen die Bienchen fleißig sein.
Unsere Imkerei ist gut gewachsen, die Völker sind gesund und sie haben gut zu tun.
Seit wenigen Tagen blüht die Linde in und um Oranienburg.
Ob ihre blass-gelben, betörend duftenden Blüten auch Nektar tragen, hängt von der Grundwasserversorgung und von der Anzahl an Sonnenstunden ab.
Insbesondere alte Linden entwickeln wahnsinnig viele Blüten, die – je nach Wasserversorgung – reichlich Nektar spenden können. Ein Blütensaft, der neben Wasser aus bis zu 80 Prozent Zucker bestehen kann.
Ob die Linde "honigt", merken wir meist erst, wenn die Autos, die darunter parken, über und über mit klebrigem Zuckerwasser betropft sind. Wie lästig! :-)
Doch lässt es den ersten Ärger darüber hoffentlich schnell verfliegen, wenn wir uns vor Augen führen, dass die Linden genau deshalb eine unheimlich wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellen - und was gibt es schöneres, als unter einer Linde zu stehen und dem Summen und Brummen der vielen Sammlerinnen zuzuhören!? Da geht nicht nur uns Imkern das Herz auf.
Schließlich brauchen alle Bienenarten und Hummeln den Nektar der Linde zum Überleben, da nach Obstblüte, Raps und Robinie bei uns nur noch wenig Massentracht zur Verfügung steht.
Wir dürfen also gespannt sein und raten jedem, sich bei Gelegenheit vom Getummel und dem süßen Duft unter einer Linde stehend betören zu lassen.
Frühling 2022
Endlich!
Ein gar nicht mal so kalter Winter naht sich dem Ende. Stürmisch war es und nicht selten haben wir um unsere Bienenkästen gebangt - aber dank fester Verzurrung mit Spanngurten haben sie alle der Witterung standgehalten.
Die Kästen wie auch ihre Bewohnerinnen!
Seit Mitte Februar fliegen sie wieder und verrichten das erste Geschäft des Jahres. Reinemachen, frisches Wasser und die ersten Pollen werden gesammelt. Hasel, Krokusse und dann auch die Weide sind sichere Zeichen, dass es mit den Temperaturen aufwärts geht - frische Nahrung für die ersten Jungbienen, die die alten ablösen und als wachsendes Volk so in die neue Saison starten.
Alles beginnt, sprießt, wächst und erfreut sich des Lebens. Hoffen wir auf ein gesundes und friedliches Jahr, überall, mit deutlich besser gefüllten Honigtöpfen!
Herbst / Winter 2021
Ein weniger erfolgreiches Bienenjahr geht zu Ende.
Wir schauen dankbar auf unsere Bienenvölker, sie hatten ein schwieriges Jahr mit ungewöhnlichem Wetter in den Hauptimkermonaten Mai und August.
Zum einen zu kalt und zu nass, dann zu heiß und zu trocken, es waren keine günstigen Bedingungen für die Honigproduktion oder Völkervermehrung.
Nun geht's in die Winterpause bis Ende Februar / Mitte März, gegen Varroa behandelt und mit ausreichend Winterfutter versorgt.
Bis bald, bleiben Sie uns treu, wir melden uns im Februar zurück!
Frohe Festtage und einen guten Rutsch!
Juli 2021
Auch das gehört zum Oho! Erlebnis.
Staunen, Überraschung und Enttäuschung, wenn man mit Lebewesen in einem denkbar schlechten Bienenjahr arbeitet.
Erst war es zu lange zu nasskalt, so dass kaum Nektar bei Obstbäumen, Kastanien und Linden zu finden war.
Und dann verhielten sich auch die Bienen recht untypisch - waren sie frustriert, weil es nichts zu sammeln gab?
Hatten sie Langeweile im schlechtwetterbedingten "Lockdown"?
Jedenfalls waren sie überdurchschnittlich häufig unzufrieden mit ihren Müttern - als ob die immer was dafür könnten....
Die Folge waren Bilder wie oben: Nachschaffung - das Volk ist unzufrieden und die alte Königin wird ersetzt. Viele sog. Weiselzellen werden angesetzt, aber nur die Erstgeborene überlebt (in der Regel). Das hat aber leider auch stets eine gut einmonatige Brutpause zur Folge. Eine Phase, in der die Bienen mit allen Kräften Honig sammeln könnten, denn ohne Königin gibt es ja keine junge Brut mehr, die zu pflegen wäre. Doch auch Nektar gab es keinen!
Es schien also, als ob auch die Bienen etwas ratlos gewesen wären - ein jeder Blick in die Kisten offenbarte eine neue Überraschung, Nur, so richtig "aus den Pötten" kam keines der Völker wirklich, denn dazu braucht es eben beständig gutes Wetter, Nektar en masse und nur dann kann auch ein exponentielles Wachstum der Bienenmasse einsetzen.
Als Konsequenz warten wir weiterhin auf etwas Honig.
Die Sommerlinde könnte noch für etwas süßen Saft sorgen, endlich war es ja dann mal über einen längeren Zeitraum hinweg ausreichend warm, so dass wir gespannt dem August entgegen sehen!
Denn mit der Sommersonnenwende war der Höhepunkt des Bienenjahres erreicht. Die Völker werden ab nun wieder kleiner, die Varroabehandlung wird nach der letzten (und in diesem Jahr wohl ersten und einzigen) Ernte durchgeführt und alle Vorbereitungen für den langen Winter von November bis März beginnen.
Mai-Juni 2021
Ohne gute Trachtverhältnisse kein Honig.
Ohne Königin kein Bienenvolk.
Angesichts des kalten, nassen und stürmischen Frühlings haben wir uns entschlossen, Königinnen zu ziehen.
Dies geschieht, indem einem Volk ohne Königin eine Brutwabe mit jüngsten Eiern (Stiften) gegeben wird.
Diese füttern die Bienen sofort mit Gelée Royal, was bewirkt, dass sich daraus keine "einfachen" Arbeiterinnen, sondern Prinzessinnen entwickeln.
Wenn nun diese Prinzessinnen schlüpfen, sind gleich mehrere Dinge möglich. Damit all diese Prinzessinnen überleben und eine Chance auf ein eigenes Volk haben, muss die Imkerin handeln und jeder Prinzessin ihr eigenes Häuschen geben.
Wenn sie dann zum Hochzeitsflug aufbricht, erfolgreich zurückkehrt und anfängt, selbst Eier zu legen, ist sie Königin eines neuen, kleinen Volkes.
Ruck zuck haben sich so aus einem Muttervolk mehrere Töchtervölker bilden lassen - in Sachen Vermehrung ein voller Erfolg.
Was in Theorie so einfach klingt, ist eine hohe Kunst und so wie die Natur manchmal tickt, passieren auch Dinge, die dem Menschen erst ein paar Tage oder Wochen später einleuchten.
Meistens aber gilt: die Natur regelt das und die Biene weiß am besten, was sie braucht.
Seit Ostern brauchten sie jedenfalls ihren Honig erst einmal selbst um all diese vielen Bienenbabys zu füttern - daher bleiben noch bis August unsere Honigtöpfe hier in Lehnitz leer.
Aber das wird sich hoffentlich mit der Lindenblüte und der nun länger anhaltenden Wärme ändern.
Wir bleiben dran!
Eure Sylvia & Mona